Die Schmetterlinge haben sich rasend schnell verpuppt und schlüpfen jetzt laufend. Bis dato haben wir bestimmt schon dreissig kleine Füchse freigelassen. Ab und an treffen wir sie draussen noch. Vielleicht sind es ja auch andere, die sich zu uns verirren. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gross, dass es welche aus unserem Terrarium sind.
Es ist jedes Jahr ein kleines Wunder, diese Metamorphose von den Raupen zum Kokon und dann zum flatternden Schmetterling. Dieses Jahr sind uns besonders die Kokons aufgefallen. Einige davon schienen golden. Sie hatten entweder goldene Punkte oder schienen gar als ganzes golden zu schimmern. Das Zweite, das uns auffiel war die Aktivität der Kokons. Ich weiss nicht wieso es uns so auffiel. Vielleicht haben wir es tatsächlich zum ersten Mal bemerkt, vielleicht hatten wir es einfach wieder vergessen oder die versponnenen Raupen von diesem Jahr waren tatsächlich aktiver als im letzten Sommer, Die Kokons können sich nämlich bewegen. Sie können schaukeln und so zum Beispiel Raupen abwehren, die über sie drüber kriechen möchten. Sie mögen es auch nur mässig, wenn andere Kokons an sie ankommen. Dann beginnen sie zu schaukeln. In unserem Terrarium mit Metallrahmen klickte und klackte es dann jeweils sehr gut hörbar. Da ist also mehr Leben in diesen Kokons als angenommen. Von aussen betrachtet könnte man denken die Raupe sei jetzt in einen tiefen Schlaf verfallen und warte darauf als Schmetterling zu erwachen aber im Kokon scheint sich sehr viel mehr abzuspielen. Wir waren mal wieder fasziniert.
Ich denke manchmal ist es bei Menschen ähnlich. Es gibt Menschen, die sehr still und unauffällig sind. Es gibt Menschen, bei denen man von aussen das Gefühl hat sie seien fast apathisch, aber ich bin sicher in ihrem Inneren läuft eine ganze Menge ab. Sie sind nicht komplett abgeschirmt durch eine Hülle, sondern diese Hülle lässt sehr viele Wahrnehmungen zu, auch wenn wir das nicht direkt sehen.
Gestern konnten wir auch die erste eigene Erdbeere ernten. Ein Hochgenuss, den wir fair unter uns aufgeteilt haben. Ich freue mich schon auf die nächsten. Der Garten hat allgemein gerade eine gute Zeit. Die Wärme und die gelegentlichen Regenschauer lassen alles wunderbar grün werden. Ich habe fast überall Hagelnetze aufgespannt. Ich hoffe, dass sie auch weiterhin mehr Deko sind. Besonders freut mich die Entwicklung der Gurken, des Kohls und des Fenchels. Einige Tiere haben wohl auch schon den Weg zum Gemüse gefunden. Ein paar Fressspuren habe ich jedenfalls entdeckt aber nichts tragisches. Beim Fenchel warte ich nur darauf. Ich hoffe, dass er gross und stark ist und sich dann Raupen dort niederlassen, dann nehmen wir sie wieder ins Terrarium und beobachten auch die Schwalbenschwänze beim Fressen, Schaukeln und Flattern.